Ich heiße Gabriel Hohenstein, bin gerade erst 18 Jahre alt geworden, und lebte bis vor kurzem in Sim City. Ich mag Latin-Musik, esse gerne Herbstsalat und kann mich mit der Farbe Blau am Besten anfreunden. Ich habe keine Geschwister, was ich manchmal bedauere, denn wenn es welche gäbe, hätten vielleicht meine Eltern nicht ihre ganze Energie auf mich allein konzentriert. Und auf die Firma, natürlich. Wenn wir schon von ihnen sprechen, das hier sind sie:

Lotte und Uwe von Hohenstein. Ja, sie tragen das "von" voller Stolz, und würden sicher aus der Haut fahren, wenn sie wüssten, dass ich meines abgelegt habe. Davon haben sie allerdings keine Ahnung, wie auch von anderen Dingen nicht, die in meiner jüngsten Vergangenheit passiert sind. Wir haben das "von" noch von irgendwelchen Verwandten, die vor langer Zeit lebten und wohl auch adelig waren. Mich hat das nie berührt, im Gegenteil, ich fand den Zusatz eher peinlich. Wer heißt heute schon noch "von Soundso"?

 

Meine Eltern haben eine Fabrik, die Gartengeräte herstellt. Bisher wurden nur die größeren Maschinen produziert, die in großen Gartenanlagen benötigt werden, doch vor 3 Monaten wurde das Sortiment der Firma "von Hohenstein´s Garten- und Parkbedarf" um die Geräte und Werkzeuge erweitert, die Leute mit kleinem Garten oder Balkon benötigen. Das war meine Idee gewesen, und nach endlosen Diskussionen mit meinen Eltern waren sie dann überraschenderweise doch einverstanden.

 

Den Grund sollte ich bald erfahren...

Ich sollte die Firma übernehmen! Nach einem erfolgreichen Studium an einer Elite-Uni selbstverständlich! Ein Albtraum! Deshalb waren sie also mit der Sortimenterweiterung einverstanden gewesen. Sie wollten mir die Firma schmackhaft machen, so sah es doch aus!

"Junge, du bist unser einziges Kind! Wer, wenn nicht du, sollte die Firma denn sonst weiterführen, wenn wir es mal nicht mehr können?", fragte Vater mit seiner Stimme, die keinen Widerspruch duldete. Aber da es hier um mein Leben ging, versuchte ich mich aus der Sache herauszuwinden. Denn mein Herz hängt nicht an Buchhaltung, Werbeetats und Personalfragen, die das Führen einer solchen Firma mit sich bringt, sondern an der Gärtnerei an sich.

 

Ja, ich liebe Pflanzen, im Dreck wühlen und die Früchte seiner Arbeit ernten zu können. Für meine Eltern unvorstellbar! Ihr Sohn hat nicht im Dreck zu wühlen. Basta.

 

Meine Eltern überschlugen sich natürlich vor Begeisterung bei dem Gedanken, dass ihr einziges Kind lieber im Garten arbeitete, anstatt die Geräte dafür an den Mann oder die Frau zu bringen. Doch ich gab nicht auf, denn ich hatte eine Idee.

Ungewöhnliche Situationen verlangten nach ungewöhnlichen Maßnahmen. Also wog ich meine Eltern in Sicherheit, spielte den Zerknirschten und willigte ein, das Studium zu beginnen, ganz so, wie sie es wollten. Ich "suchte" mir dafür eine Uni aus, die möglichst weit weg von meinem Elternhaus war, ließ mir davon sogar Broschüren schicken und schrieb mich dort ein, um den Schein zu wahren und meinen Eltern vorzugaukeln, dass ich tatsächlich vorhatte, ein Studium zu beginnen. Ich bat meine Eltern, mich während meines Studiums nicht ganz so oft mittels Besuchen oder Telefon zu stören, damit ich in Ruhe lernen konnte, und wenn es sich gar nicht vermeiden ließ, dann doch bitte per Telefon. Diese Aussage hatte zwar skeptisch nach oben gezogene Augenbrauen bei meiner Mutter ausgelöst, doch mein Vater willigte ein, wohl froh, dass ich nun überhaupt studieren wollte.

 

Meine Eltern gaben mir einen stattlichen Betrag mit, damit es mir soweit weg von Zuhause an nichts fehlen sollte. An dieser Stelle bekam ich kurz ein schlechtes Gewissen, was jedoch wieder verflog, als ich daran dachte, was mich wirklich erwarten würde.

 

Natürlich hatte ich der Uni mitgeteilt, dass ich aus familiären Gründen nicht studieren könne, was ich selbstverständlich meinen Eltern verschwieg. Ich nahm das Geld, meine Koffer und zog dann tatsächlich aus. Nur nicht in ein Studentenwohnheim. Ich hatte mir ein Städtchen ausgesucht, dass für seinen fruchtbaren Boden bekannt war. Ein malerisches Örtchen an der Küste mit Namen Sunset Valley. Ich meldete mich mit dem Namen Gabriel Hohenstein an und ließ von nun an das "von" weg.

Dieses malerische Häuschen, das man im Vordergrund sieht, habe ich mir von meinem Studiengeld gekauft. Auch die schöne Birke gehört zu meinem Grundstück, was mich überglücklich macht.

Natürlich blieb nach dem Kauf des Häuschens nicht mehr viel Geld übrig, und die wenigen Möbel, die ich mir noch leisten konnte, waren Auslaufmodelle, Flohmarktartikel oder ähnliches. Danach war mein Konto fast ganz geplündert, gerade noch 753 Simoleans waren zu verzeichnen. Nicht gerade viel, aber es machte mir nichts aus. Endlich konnte ich auf eigenen Beinen stehen! Mein schon lange gehegter, heimlicher Wunsch war es, so gut Pflanzen züchten zu können, dass man sie als perfekt bezeichnen konnte.

 

Meine Eltern waren glücksselig, dass ihr Junge nun doch noch den von ihnen ausgewählten Weg beschritt, was sie mir noch einmal am Telefon sagten, als ich sie mit meinem Handy darüber informierte, dass ich wohlbehalten angekommen wäre. Sie waren komplett ahnungslos.

 

Und ich war gespannt auf das Leben, das mir Sunset Valley bieten würde.

Und nun viel Spass mit der Aufgabe 1 >>